Ein Hinweis auf diese Möglichkeit der Namensentstehung ist eine Urkunde aus dem Jahr 1328. Darin verkaufen die Geschwister Hutstock aus Wien ihre Rechte an Einkünften (ihre "aigen" Rechte) an dem Teil von Gaunersdorf welcher "derhalb" der Brücke in Richtung Wien gelegen ist. Damit ist eindeutig das spätere Aigen Gaunersdorf beschrieben.
Der heutige Pellendorfer-Bach trennte seit jeher die Orte Markt-Gauersdorf von Aigen-Gaunersdorf.
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Ich Jans vnd ich Alber vnd ich Dietrich vnd ich Christian, hern Dietreichs sune dez Hutstoches, dem god genade, vnd ich Vdelhilt, vnde ich Erntraut, ir swester, wir veriehen vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent oder horent lesen, die nu lebent vnd hernach chunftich sind, Daz wir vnser erben guten willen vnd gunst vnd mit verdachten mut zv der zeit, do wir iz wol getun mochten, verchauft haben vnseres rechten aigens acht phunt wienner phenninge geltes vnd syben vnd fumftzich phennige geltes, die da ligent ze Gevnesdorf hie derhalb der Prukke wiendhalben auf Gestiftem gut, vnd fumf vnd viertzich metzen Haber gulte mit dem Chornmetzen daselbens.
Die vorgenanten Gulte haben wir recht vnd redleich verchauft mit allem dem nutz vnd recht, alz wir si in aigens gewer herpracht haben, vmb Sechs vnd Sybentzich mach silbers, ie zwen vnd sibentzich grozzer pehemischer phenninge fur ein iegleich march, der wir recht vnd redleich gewert sein, dem erbern herren Apt Mauritzen datz den Schotten ze Wienne vnd dem Couent gemain dezselben Chlosters vnd allen irn nachchomen furbaz ledichleich vnd vreileichen ze haben vnd allen irn frumen damit ze schaffen, verchaufen, versetzen vnd geben, swen si wellen, an allen irresal, vnd habent auch si vns mit dem vorgenanten silber geledigt hintz Juden vnd hintz Christen, swa is vnser vater vnd vnser muter vnd auch wir hin gelten solden. Vnd wand vnser bruder Dietreich vnd Christian noch zv ir iarn nicht chomen sind, vnd auch vnser swester vor Vdelhilt vnd vor Erntraut noch nicht vogtper worden sind, davon so setzen wir vns, ich Jans vnd ich Alber, dez vorgenanten hern Dietriechs Sune des Hutstoches, vnd ich Meinhart von Vellabrvnne vnd ich Vlreich, sein bruder, vnd alle vnser erben fur sev vber die vorgesprochen Gulte alle dem erbern Herren Apt Mauritzen datz den Schotten ze Wienne vnd dem Couent gemain dezselben Chlosters vnd allen irn nachchomen zv rechtem gewer vnd Scherm fur alle ansprachals aigens recht ist vnd dez Landes recht ze Osterreich. Waer aber, daz si mit recht an der vorgenanten gulte dehainen Schaden naemen, denselben Schaden suln si haben vnuerschaindlich auf vns auf allem vnserm gut, daz wir haben in dem Lande Osterreich. Vnd geben in darvber disen brief zv einem offen vrchunde vnd zv einem warn gezeuge dieser sach versigilten mit vnseren Insigiln vnd mit dez Edeln herren Insigil Graf Chunrades von Schwaenberch vnd mit hern Vlreichs Insigil von Pilichsdorf vnd mit hern Otten Insigil von Cheyaw vnd mit hern Machartes Insigil von Mistelbach, die dieser Sach gezeuge sind mit irn Insigiln, vnd ander erber Herren genuchm den diesev sach wol chunt ist. Dieser brief ist geben ze Wienne, do von Christes geburt warn ergangen Dreuzehen Hundert iar in dem Acht vnd zwaintzgisten iar darnach, an vnser vrowen tage zv der Chundunge.
Aus dem Text der Urkunde geht hervor das die Brüder Jans uns Alber Hutstock in ihrem und im Namen ihrer noch minderjährigen Geschwister Dietrich, Christian Vdelhilt und Erntraut, die Geld- und Getreidegülten in Gaunersdorf um 76 Mark Silber an den Abt Mauritzen des Schottenstifts in Wien am 28.3.1328 verkaufen. Besonders interessant ist dabei die Formulierung "verchauft haben vnseres rechten aigens". Aufgrund dieser Formulierung dürfte der spätere Ortsname "Aigen" Gaunersdorf entstanden sein.
Um das Jahr 1700 war die Ausbreitung der damals eigenständigen Gemeinden wie folgt: